Das Attentat

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Liebe Trauergemeinde!

Ich spreche heute zu Euch aus einem traurigen - ja, zutiefst bedauernswerten Grund: Wir trauern um ein bisher festes Mitglied des Zeitlos-Stammtischs. Es gehörte dazu wie Pech zu Schwefel, wie Schaum zu Bier, wie der Rausch zum Dienstag. Ich vermute, sehr geehrte Trauernde, sie wissen wovon ich spreche.

Am Samstag, dem 19. Februar 2000 wurde es plötzlich und unerwartet von uns genommen. Es ist für uns unverständlich, wieso es ausgerechnet ES treffen mußte. Denn es war es, das uns jederzeit Freude bereitete, das uns zum lachen brachte und von ausnahmslos allen geliebt wurde. Doch an jenem schicksalsträchtigen Samstag fiel es einem heimtückischen Anschlag zum Opfer. Es traf alle wie aus heiterem Himmel - besonders den Besitzer, der es im ersten Moment gar nicht wahrnehmen wollte und konnte. Gerade die Kaltblütigkeit, mit der das vermutlich lang geplante Attentat auf das ahnungslose Opfer stattfand, läßt jedem Stammtischmitglied noch heute beim bloßen Gedanken an diesen Moment des Schicksals das Blut in den Adern gefrieren.

Die Angehörigen wurden wochenlang von schweren Alpträumen geplagt - vom bloßen Gedanken daran, daß sie so hilflos mit ansehen mußten, wie es auf dem Boden ums blanke Überleben kämpfte - wohl wissend, daß es nie eine echte Chance hat. Nicht zuletzt aufgrund dieser furchtbaren Erinnerungen bin ich erst jetzt, gut eine Woche später, dazu in der Lage, den Schmerz über diesen tragischen Verlust in Worte zu fassen.

Dieses Greueltat, die den Anschlag von Sarajevo oder das Attentat auf Kennedy in den Schatten stellt, wird als besonders grausam in die Geschichte eingehen: es uns alle an der empfindlichsten Stelle. War doch das Opfer war noch so jung und unverbraucht. Es stand gerade mitten im Schaum, als es mit Gewalt aus unserer Mitte gerissen wurde. Und die Tatsache, daß wir den Attentätern wahrscheinlich nie auf die Spur kommen werden, macht dieses Geschehen um so tragischer. Wie perfide muß ein Mensch eigentlich sein, um solch einen Anschlag so eiskalt zu vollstrecken? Wir werden es wohl nie erfahren, denn während wir trauern, weilen diese Schwerverbrecher immer noch ungestraft und unerkannt unter uns und planen vermutlich schon den nächsten Anschlag, der eventuell noch brutaler und hinterhältiger ausfallen wird.

Doch selbst wenn man diese Kriminellen erwischen sollte, so ist es für es schon zu spät. Nie mehr werden wir so unbeschwert beeinander sitzen und Gschmarri reden können wie bisher - der Schmerz sitzt zu tief und die Erinnerungen sind zu lebendig. Es wurde im schönsten Moment von uns genommen und wir können nur hoffen, daß wir nie mehr solch tragischen Momenten beiwohnen müssen, wie damals am Landjugendball in der TSV-Turnhalle, als Mimmi's Hefeweizen durch einen aus dem Nichts heranfliegenden Eiswürfel umkippte.

Hoffen wir, daß die Angehörigen irgendwann über diesen schmerzlichen Verlust hinwegkommen und mögen wir jeden Dienstag, dem verlorenen Freund eine Gedenkminute widmen.

PROST!

 

+++ In Memorian +++

So wollen wie auf dieser Aufnahme aus früheren Tagen wollen wir es in Erinnerung behalten: Schaumig und erstrahlend in seinem ganzen Hefeglanz.


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